Tod in Baden-Baden

Beschreibung Projekt „Tod in Baden-Baden“

„Tod in Baden-Baden“ ist ein unvollendetes Projekt aus den Nullerjahren über den Vater von Günther-Jürgen. Dieser bereiste in den fünfziger Jahren als Handelsvertreter in Wein und Spirituosen für die Fa.Gerspacher+Brüder GmbH den Bereich Südbaden von Baden-Baden aus entlang der Schwarzwaldhochstraße bis nach Freiburg.

Eigentlich aber wollte mein Vater Erfinder werden und tatsächlich hatte er auch schon etwas erfunden. Irgendein Autoteil, ich habe es leider vergessen, was es genau war. Jedenfalls, als er seine Erfindung anmelden wollte, musst er feststellen, dass BMW es schon serienreif in seine neuesten Modelle eingebaut hatten. Dieses Erlebnis machte ihm deutlich, dass er als Einzelgänger gegen die Industrie keine Chance hatte. Der Traum einer glänzenden Karriere als Erfinder, geliebt und bewundert von seiner schönen, jungen Frau, war geplatzt.

Bedeutete das dann also im Klartext, dass er von einem unbarmherzigen Gott dazu verdammt ist, sein Leben damit zu verbringen, als einsamer Säckel über die Dörfer zu tingeln, um den Wirten Schnaps zu verkaufen? War das die Strafe? Wenn ja, wofür? Was hatte er verbrochen? Woche für Woche in den ewig gleichen Wirtshäusern zu übernachten.

Sein tristes Los versüßte er sich mit gelegentlichen Besuchen in einem Nachtclubs im mondänen Baden-Baden. Diese Neigung zu Halbweltdamen brachte nicht nur die Ehe, sondern auch die Finanzen der jungen Familie in eine gefährliche Schieflage. Wiederum griff das Schicksal ein, dieses Mal in Person des jungen Herrn Gespracher, der als Juniorchef sich als Reisender Sporen verdienen sollte und somit die Tätigkeit von Herrn Klein beim besten Willen für die Firma Gerspacher nicht mehr tragbar war. Jetzt stand mein Vater vor dem Nichts.